Grundlagen der Wärmebehandlungstechnik – für die industrielle Praxis, Teil B
Grundlagen der Wärmebehandlungstechnik – für die industrielle Praxis, Teil B
Dr.-Ing. Thomas Waldenmaier
Robert Bosch GmbH, Renningen
Verantwortlich im Zentralbereich der Forschung und Vorausentwicklung bei der Robert Bosch GmbH für die Wärmebehandlung von Metallen erforscht und erprobt er neue Ansätze. Dabei kommen moderne Wärmebehandlungsanlagen am Forschungsstandort in Renningen zum Einsatz, welche das breite Spektrum der industriellen Wärmebehandlung abdecken. In den verschiedenen Geschäftsbereichen kommt seine Expertise in den unterschiedlichsten Kombinationen aus Werkstoffen, Wärmebehandlungen und Anwendungen bei Bemusterungen, Entwicklungsprojekten, Serienanläufen und Qualitätsfragstellungen zum Einsatz. Seit über 7 Jahren untersucht und entwickelt er auch Industrie 4.0 und Machine Learning Ansätze für die großindustrielle Wärmebehandlung bei der Robert Bosch GmbH. Durch intensive Mitarbeit bei nationalen und internationalen Vereinigungen und Konferenzen hat er einen sehr guten Überblick über die wissenschaftlichen und industriellen Entwicklungen weltweit. Er ist Vorsitzender der AWT (Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung + Werkstofftechnik e. V.) und im Vorstand für das Ressort Normung zuständig.
Wärmebehandlung verleiht Bauteilen und Werkzeugen aus Eisenwerkstoffen die optimalen Bearbeitungs- und Funktionseigenschaften. Die Qualität hängt von der richtigen Werkstoffwahl, der wärmebehandlungsgerechten Werkstückgeometrie und Bearbeitung, der fehlerfreien Wärmebehandlung und der zweckentsprechenden Qualitätssicherung ab.
Ausreichende Kenntnisse der Grundlagen sind die Voraussetzung für den Erfolg der Wärmebehandlung.
Ziel der Weiterbildung
Sie erfahren wie Bauteile und Werkzeuge wärmebehandelt werden müssen, um die gewünschten Eigenschaften zu erhalten. Dazu werden die Stahlauswahl, die Härtbarkeit, die Werkstückgeometrie, die Prozessparameter, die Zeichnungsvorgaben und die Prüfung der Wärmebehandlungsergebnisse betrachtet. Sie erfahren außerdem, wie typische Fehler zu erkennen und zu vermeiden sind. Mit diesen Kenntnissen sichern Sie die Qualität Ihrer Produkte.
HINWEIS
Das Seminar ist der ergänzende zweite Teil zum Teil A.
Seit über 65 Jahren gehört die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – zu Deutschlands größten Weiterbildungs-Anbietern für berufliche und berufsvorbereitende Qualifizierung im technischen Umfeld. Unser Ziel ist Ihr Erfolg. Egal ob Seminar, Zertifikatslehrgang oder Fachtagung, unsere Veranstaltungen sind stets abgestimmt auf die Bedürfnisse von Ingenieuren sowie Fach- und Führungskräften aus technisch geprägten Unternehmen. Dabei können Sie sich stets zu 100 Prozent auf die Qualität unserer Angebote verlassen. Warum das so ist?
Montag, 22. September 2025
9.00 bis 12.15 und 13.00 bis 16.15 Uhr
1. Einsatzhärten (Th. Waldenmaier)
- Aufkohlen und Carbonitrieren – Stähle, Behandlungsmittel und Verfahrensparameter
- Kohlenstoffprofil und Aufkohlungstiefe, Berechnen und Optimieren der Behandlungsdauer
- Prozessregelung des Gasaufkohlens
- Härten aufgekohlter Teile: mögliche Verfahrensabläufe
- Prüfen der einsatzgehärteten Teile
- Härteprofil und Einsatzhärtungs-Härtetiefe bestimmen
- Anlassen und Tiefkühlen
- Besonderheiten des Carbonitrierens
2. Nitrieren und Nitrocarburieren (Th. Waldenmaier)
- Grundlagen der Verfahrenstechnik und werkstofftechnische Aspekte
- Behandlungsmittel und Verfahrensparameter
- bewirkte Eigenschaftsänderungen: Gefüge, Diffusionsschicht und Verbindungsschicht
- Härteprofil und Nitrierhärtetiefe
- Festigkeit, Verschleiß- und Korrosionsverhalten
- Hinweise zur Verfahrensauswahl: Salzbad, Gas, Plasma
- nitrierte und nitrocarburierte Teile prüfen
3. Borieren und Chromieren (Th. Waldenmaier)
- Verfahrenstechnik und werkstofftechnische Aspekte
- Behandlungsmittel und Verfahrensparameter
- bewirkte Eigenschaftsänderungen – Härte, Verschleiß-, Oxidationsverhalten
- Hinweise zum Prüfen
Dienstag, 23. September 2025
9.00 bis 12.15 und 13.00 bis 16.15 Uhr
4. Beanstandungen an wärmebehandelten Bauteilen (N. Pirzl)
- Systematik und Vorgehensweise bei der Schadensanalyse
- Beispiele für fehlerhafte randschichtgehärtete, einsatzgehärtete, nitrierte und nitrocarburierte Teile
- Erkennen und Vermeiden von Beanstandungen
5. Glühen (Th. Waldenmaier)
- Grundlagen der Verfahrenstechnik
- werkstofftechnische Aspekte und Prozessparameter
- Anwendung und Durchführung der Glühverfahren
- Dehydrieren
- Erholungs- und Rekristallisationsglühen
- Spannungsarmglühen
- Weich- und GKZ-Glühen
- Normalglühen
- Diffusionsglühen
6. Wärmebehandlung von korrosionsbeständigen Stählen (Th. Wöhrle)
- Grundlagen der Verfahrenstechnik
- werkstofftechnische Aspekte und Prozessparameter
- Hochtemperaturverfahren
- Niedertemperaturverfahren
- bewirkte Eigenschaftsänderungen – Härte, Verschleiß-, Korrosionsverhalten
- Hinweise zum Prüfen
7. Wärmebehandlungsangaben (Th. Waldenmaier)
- einsatzgehärtete, nitrierte und nitrocarburierte Werkstücke in Zeichnungen darstellen und kennzeichnen
- Beispiele nach DIN EN ISO 15787
- Wärmebehandlungsanweisung (WBA) und Wärmebehandlungsplan (WBP)
- Übung zum Erstellen einer Wärmebehandlungsanweisung
Das Seminar richtet sich an alle Personen, die in der Entwicklung, Konstruktion, Fertigung und Qualitätssicherung von industriellen Stahlerzeugnissen, in der Wärmebehandlungsplanung, in der Leitung und Mitarbeit von Härtereien sowie in der Werkstoffprüfung tätig sind.
73760 Ostfildern
Anfahrt
Die TAE befindet sich im Südwesten Deutschlands im Bundesland Baden-Württemberg – in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Stuttgart. Unser Schulungszentrum verfügt über eine hervorragende Anbindung und ist mit allen Verkehrsmitteln gut und schnell zu erreichen.
Die Teilnahme beinhaltet Verpflegung sowie ausführliche Unterlagen.
Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt:
1.210,00 €
(MwSt.-frei)
Fördermöglichkeiten:
Bei einem Großteil unserer Veranstaltungen profitieren Sie von bis zu 70 % Zuschuss aus der ESF-Fachkursförderung.
Bisher sind diese Mittel für den vorliegenden Kurs nicht bewilligt. Dies kann verschiedene Gründe haben. Wir empfehlen Ihnen daher, Kontakt mit unserer Anmeldung aufzunehmen. Diese gibt Ihnen gerne Auskunft über die Förderfähigkeit der Veranstaltung.
Weitere Bundesland-spezifische Fördermöglichkeiten finden Sie hier.
Inhouse Durchführung:
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