Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
Theoretischer Teil EFKffT
Ausbildung zur Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
Dipl.-Ing. Ferdinand Schlüter
Ingenieurbüro für Elektrotechnik und Energietechnik, Bad Wünnenberg
Mit diesem Zertifikatslehrgang werden Nicht-Elektrofachkräfte „befähigt“, selbstständig wiederkehrende und festgelegte Arbeiten an elektrotechnischen Anlagen durchzuführen. Unter festgelegte Tätigkeiten fallen zum Beispiel Inbetriebnahme, Instandhaltung und Wartungsarbeiten an elektrotechnischen Anlagen.
Zunehmend müssen Nicht-Elektrofachkräfte solche Arbeiten durchführen. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde in der Durchführungsanweisung der Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 3 (Elektrische Anlagen und Betriebsmittel) die Ausbildung „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten“ definiert.
Auch die Handwerksordnung greift dieses Thema auf. Dort ist in § 5 zu lesen: „Wer ein Handwerk nach § 1 Abs. 1 betreibt, kann hierbei auch Arbeiten in anderen Handwerken nach § 1 Abs. 1 ausführen, wenn sie mit dem Leistungsangebot seines Gewerbes technisch oder fachlich zusammenhängen oder es wirtschaftlich ergänzen“.
Ziel der Weiterbildung
Sie lernen den sicheren Umgang mit elektrischen Spannungen, Strömen und Anlagen, die für Laien lebensgefährlich sind. Deshalb ist eine Vermittlung der grundlegenden theoretischen Zusammenhänge (Strom, Spannung, Widerstand und Leistung) genauso wichtig, wie die Sensibilisierung für die Gefahren und Wirkungen des elektrischen Stroms auf Lebewesen und Anlagen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die rechtlichen Grundlagen für das Arbeiten an elektrischen Anlagen und die Aufgaben und Pflichten der EFKffT, aber auch die Grenzen der Tätigkeit.
Das Seminar ist vom VDSI Verband Deutscher Sicherheitsingenieure e.V. als geeignet für die Weiterbildung von Sicherheitsfachkräften nach § 5 (3) ASiG eingestuft worden, und die Teilnehmer erhalten auf der qualifizierten Teilnahmebescheinigung 2 VDSI-Punkte Arbeitsschutz.
Montag, 25. bis Freitag, 29. November 2024
9.00 bis 12.15 und 13.45 bis 17.00 Uhr
1. Rechtliche Grundlagen
- Gesetze, Richtlinien, Normen, Unfallverhütungsvorschriften, Organisationsstruktur im Bereich Elektrotechnik
2. Grundlagen der Elektrotechnik
- elektrische Spannung, elektrischer Strom, Gleich-/Wechselspannung, Gleich-/Wechselstrom, Dreiphasenwechselstrom, Ohmsches Gesetz, Spannungsquellen, Reihenschaltung, Parallelschaltung, elektrische Leistung und Arbeit
3. Messübungen mit Multimeter
- Spannung, Strom, Widerstand
4. Gefahren und Wirkungen des elektrischen Stroms auf den Menschen, auf Tiere und Sachen
- Auswirkungen auf den Menschen und auf Tiere, Einwirkdauer des Stroms auf den Körper, Widerstand des menschlichen Körpers, gefährliche Körperströme, maximale Berührungsspannung, Erste Hilfe
5. Schutzmaßnahmen gegen direktes Berühren und bei indirektem Berühren
- Einteilung der Schutzmaßnahmen und wichtige Begriffe, Schutz gegen direktes Berühren, Schutz bei indirektem Berühren und Gewährleistung der automatischen Abschaltung im Fehlerfall (Schutz gegen gefährliche Körperströme im Fehlerfall), Bedeutung von Potenzialausgleich und Schutzleiter, Funktionsweise eines RCD (FI-Schutzschalter)
6. Kabel und Leitungen
- allgemeine Vorgaben, Kennzeichnung
7. Sicherungssysteme
- Auslösecharakteristiken, Schmelzsicherungen (Neozed, Diazed und NH-System), Leitungsschutzschalter, Motorschutzschalter/-relais, Fein- und Gerätesicherungen, Funktionsweise eines RCD und PRCD (FI-Schutzschalter)
8. Stromversorgung im Gebäude
- Netzformen inklusive Übungen und Messungen, Aufbau z.B. einer Unterverteilung
9. Elektroschutzkonzept
- Basisschutz, Fehlerschutz, wirksame Schutzmaßnahme, Zusatzschutz, Schutzarten, Schutzklassen
10. Prüfung von Schutzmaßnahmen
- Prüfung des Schutzleitersystems, Schleifenimpedanz, Netzinnenwiderstand, FI-Prüfung, Isolationsmessung, Differenzstrommessung
11. Arbeitsmethoden
- Arbeiten im spannungsfreien Zustand, die 5 Sicherheitsregeln, Arbeiten unter Spannung nach Kategorie a) und b), Arbeiten in der Nähe unter Spannung stehender Teile
12. Drehstrommotoren
- Aufbau, Funktionsweise, Motorschutzschalter
13. Grundlagen der Automatisierungstechnik
- Schaltzeichen, Aus- und Wechselschaltung, einfache Schützschaltungen, Selbsthaltung, Aufbau im Schaltschrank
14. Schaltplanlesen
15. Steuerungstechnik
16. Übungen am Schaltschrank und an Modellen
17. Abschlusstest
Mitwirkende in Industrie-, Handwerks- und Servicebetrieben, idealerweise mit einer technischen Grundausbildung außerhalb der Elektrotechnik, die eine Ausbildung zur elektrotechnisch unterwiesenen Person (EuP) haben, zum Beispiel Mitarbeiter aus den Bereichen Mechanik, Arbeitssicherheit, Facilitymanagement, Haustechnik, Instandhaltung, Wartung, Kundendienst, sowie Mitarbeiter, die für die Inbetriebnahme und Instandhaltung von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln eingesetzt werden sollen.
ZUGANGSVORAUSSETZUNG FÜR DEN LEHRGANG
– Berufsausbildung in einem technisch-/handwerklichen Beruf mit 'Schnittmengen' zur Elektrotechnik
– ggf. Unterweisung zur 'EuP', ist jedoch nicht zwingend notwendig!
VORAUSSETZUNG FÜR DIE BESTELLUNG ZUR EFKffT
– Ausbildung in Theorie und Praxis mit abschließendem Test
– praktische Ausbildung an den in Frage kommenden Betriebsmitteln, bzw. technischen Geräten
Dipl.-Ing. Ferdinand Schlüter
Technische Akademie Esslingen
An der Akademie 573760 Ostfildern
Anfahrt
Die TAE befindet sich im Südwesten Deutschlands im Bundesland Baden-Württemberg – in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Stuttgart. Unser Schulungszentrum verfügt über eine hervorragende Anbindung und ist mit allen Verkehrsmitteln gut und schnell zu erreichen.
Die Teilnahme beinhaltet Verpflegung sowie ausführliche Unterlagen.
Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt:
2.250,00 €
(MwSt.-frei)
Fördermöglichkeiten:
Für den aktuellen Veranstaltungstermin steht Ihnen die ESF-Fachkursförderung mit bis zu 70 % Zuschuss zu Ihrer Teilnahmegebühr zur Verfügung (solange das Fördervolumen noch nicht ausgeschöpft ist).
Für alle weiteren Termine erkundigen Sie sich bitte vorab bei unserer Anmeldung.
Weitere Bundesland-spezifische Fördermöglichkeiten finden Sie hier.
Inhouse Durchführung:
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