Zwang und Risse im Stahlbetonbau
Grundlagen, Ursachen, Auswirkungen
Zwang und Risse im Stahlbetonbau
Dipl.-Ing. Martin Breddermann
Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Industrieschornsteine (IK-Bau NRW), beratender Ingenieur, qualifizierter Tragwerksplaner gem. LBO
hat sein Studium des Konstruktiven Ingenieurbaus an der TU Dortmund im Jahr 1992 abgeschlossen und seitdem ununterbrochen schwerpunktmäßig planend und begutachtend im Turm-, Feuerfest- und Industriebau gearbeitet. Bei seinem letzten Arbeitgeber, einer US-amerikanischen technischen Consultingfirma, hat er für die deutsche Niederlassung diesen Bereich als Senior Managing Engineer geleitet. Das 2015 gegründete eigene Planungs- und Sachverständigenbüro setzt diese Projektschwerpunkte fort und wird um die Aufgaben der öffentlichen Bestellung ergänzt.
Während dieser Zeit sind zahlreiche Publikationen und Vorträge auf einschlägigen internationalen Veranstaltungen der CICIND (International Committee for Industrial Construction), dgfs (Deutsche Gesellschaft Feuerfest- und Schornsteinbau), icct (International Conference on
Industrial Construction and Cooling Towers) und VGB (Vereinigung der Großkesselbetreiber) sowie Veröffentlichungen unter anderem in Beton- und Stahlbetonbau und im Betonkalender 2006 ("Turmartige Industriebauwerke – Bemessungsgrundlagen mit Beispielen und Anwendungen") entstanden.
Zwangbeanspruchungen, das heißt indirekte Einwirkungen aus z. B. temperaturbedingten Verformungen, sind in der Praxis nicht gänzlich vermeidbar. Zudem ist es nahezu unmöglich, zwängungsfreie, statisch bestimmte Bauwerke zu erstellen.
Im Stahlbetonbau ist Zwang oft eine unterschätzte, sehr häufig aber überschätzte Rissursache. Kommen zur Zwangbeanspruchung äußere Lasten hinzu, fehlen in den üblichen Rechenansätzen die notwendigen Anleitungen, wie zu verfahren ist. Die Bemessungsziele sind stets die Tragsicherheit und die Gebrauchstauglichkeit – meistens die Rissbreitenbeschränkung. Lineare Ansätze oder die Betrachtung des Bruchzustandes sind für die notwendige Ermittlung der auftretenden Schnittgrößen nicht geeignet; es muss vielmehr eine sinnvolle Abschätzung der Querschnittssteifigkeit nach der Rissbildung erfolgen.
Ziel der Weiterbildung
Im Seminar werden schrittweise die statischen Grundlagen aufgefrischt, die Ursachen und Auswirkungen von Zwang und Rissbildung dargelegt und ihre rechnerische Berücksichtigung theoretisch und in Beispielen vermittelt.
Hinweis
Das Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW anerkannt.
Donnerstag, 3. April 2025
9.00 bis 12.15 und 13.15 bis 16.30 Uhr
- Zusammenhang zwischen Schnittgrößen, Steifigkeiten, Dehnungszustand und Verformungen
- Innerer und äußerer Zwang
- Kräftegleichgewicht und Dehnungskompatibilität
- Steifigkeit gerissener Querschnitte
- Aufstellung und Interpretation von Verformungsgesetzen
- Einfluss der Lagerbedingungen, Bewehrung und Betongüte
- Lokale Querschnittsbemessung und globales mittleres Bauteilverhalten
- Überlagerung von Last und Zwang
- Grundlagen der Rissbreitenberechnung
- Einfache Rechenhilfen zur Abschätzung oder für Plausibilitätskontrollen
Ingenieure aus Planungs- und Prüfbüros, Bausachverständige
Dipl.-Ing. Martin Breddermann
Technische Akademie Esslingen
An der Akademie 573760 Ostfildern
Anfahrt
Die TAE befindet sich im Südwesten Deutschlands im Bundesland Baden-Württemberg – in unmittelbarer Nähe zur Landeshauptstadt Stuttgart. Unser Schulungszentrum verfügt über eine hervorragende Anbindung und ist mit allen Verkehrsmitteln gut und schnell zu erreichen.
Die Teilnahme beinhaltet Verpflegung (vor Ort) sowie ausführliche Unterlagen.
Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt:
610,00 €
(MwSt.-frei)
vor Ort
610,00 €
(MwSt.-frei)
pro Teilnehmer live online
Fördermöglichkeiten:
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Bewertungen unserer Teilnehmer
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Ihr Ansprechpartner für die Veranstaltung
Der Theorieteil war m.E. zu lang gehalten und kann gestrafft werden, da bei den Teilnehmern (i.d.R. praxiserprobte Ingenieure) Grundkenntnisse der Risstheorie und z.B. auch der wu-Rili vorausgesetzt werden können. Die Unterlagen, insbesondere die Diagramme und Zahlenbeispiele sind übersichtlich und nachvollziehbar gestaltet und sollten auch überwiegend im Nachgang bei vertiefendem Interesse von jedem Einzelnen "nachgearbeitet" werden. Das Durchgehen von Zahlenrechnungen nimmt nur von der kostbaren Seminarzeit. Hier kann ich mir eine Konzentration auf die Haupterkenntnisse der vielen Diagramme vorstellen.
Die Praxisbeispiele waren der übliche Standard, die Problematik ist zugegebenermaßen vielschichtig und am Bauwerk i.d.R. selten Standard, daher sind Verallgemeinerungen von Hause aus schwierig. Bei mehr "Praxiszeit" wären aber auch weiterführende Darlegungen/Bewertungen z.B. zur Fugenproblematik (Gebäudefugen pro und kontra bzw. Abschätzung der Erfordernis , Hydratationsgassen bis hin zu integralen Bauwerken mit rechnerischer Berücksichtigung von Zwangschnittgrößen) möglich gewesen.
All diese Anmerkungen sind natürlich persönlich eingefärbt, aber das ist ja auch so gewollt.
Sehr geehrte/r Teilnehmende/r,
vielen Dank für Ihr ausführliches und konstruktives Feedback. Wir haben Ihre Anregung an den Veranstaltungsleiter weitergegeben und werden versuchen, die Zeitaufteilung bei den Inhalten zu optimieren.
Wir hoffen, Sie schon bald wieder an der Akademie begrüßen zu dürfen.
Ihr Team der TAE
Im Seminar wurden die Grundlagen und der Hintergrund zum Thema Risse und Zwang im Beton gut übermittelt.
Durch Beispiele aus der Praxis, typischen Mängel und Schäden würde die Veranstaltung an Wert gewinnen.
Sehr geehrte/r Teilnehmende/r,
vielen Dank für Ihre positive Bewertung. Wir haben Ihre Anregung mit in das Feedbackgespräch mit dem Referenten genommen und werden versuchen, zukünftig mehr Beispiele aus der Praxis einfließen zu lassen.
Wir hoffen, Sie schon bald wieder an der Akademie begrüßen zu dürfen.
Ihr Team der TAE
Das Seminar liefert weiterführende Informationen über das Thema Zwang und Risse im Stahlbetonbau, welche man nicht in der Fachliteratur findet. Mit seinem tiefgründigen Wissen vermittelt Herr Breddermann anhand von vielen verschiedenen Parameterstudien und Diagrammen Verständnis über die Einflüsse und Vorgänge bei der Rissbildung infolge Zwang. Das Seminar beinhaltet keine Vorstellung der einzelnen Formeln zur Ermittlung der Mindestbewehrung zur Begrenzung der Rissbildung, sondern konzentriert sich auf die Verständnisvermittlung. Der Referent hat mehrfach angeboten, dass jederzeit Fragen gestellt werden können und hat auch angeboten, diese im Nachgang zum Seminar per Mail zu beantworten.
Das Seminar ist hilfreich für alle, die tieferes Verständnis über das Thema Zwang und Risse im Stahlbetonbau aufbauen möchten. Voraussetzung ist allerdings eine gewisse Vorkenntnis, um die Seminarinhalte nachvollziehen zu können.
Die grundsätzliche Theorie hinter der Rissbildung wurde recht gut vermittelt und die vorgestellten Rechenansätze stets auf ein einfach nachzuvollziehendes Beispiel angewendet. Teilweise wurden leicht verständliche Faktoren, die Einfluss auf die Rissbreite nehmen, allerdings zu ausführlich erläutert. Außerdem gab es weder in den Pausen noch nach dem Vortrag eine Gelegenheit, um weiterführende Fragen stellen und die vermittelten Inhalte (mit dem Vortragenden) diskutieren zu können.
Sehr geehrte/r Teilnehmende/r,
vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback. Wir bedauern, dass Sie es so empfunden haben, als hätte es keine Gelegenheit für weiterführende Fragen gegeben. Die Austauschmöglichkeit zwischen Teilnehmern und Referenten in den Pausen liegt uns sehr am Herzen.
Wir werden unseren Veranstaltungsleiter hierauf aufmerksam machen, kennen Herrn Breddermann allerdings als sehr diskussionsfreudigen Referenten, der normalerweise auch anbietet, im Nachgang zum Seminar nochmals gerne Kontakt mit Ihm aufnehmen zu können.
Wir hoffen, Sie dennoch schon bald wieder an der Akademie begrüßen zu dürfen.
Ihr Team der TAE