Nachtragsmanagement für Architektur- und Planungsbüros
Nachträge der Auftragnehmer prüfen und eigene Nachträge schlüssig stellen
Nachtragsmanagement für Architektur- und Planungsbüros
Prof. Dr.-Ing. Thomas Sindermann
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums für Bauingenieurwesen, Studienrichtung Bauproduktion und Bauwirtschaft, an der Universität Dortmund und der University of Kansas/USA war Herr Prof. Dr. Sindermann zunächst einige Jahre auf Unternehmerseite in der Bauwirtschaft tätig, ehe er 2006 an der RWTH Aachen University zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert wurde. Seither praktiziert er als baubetrieblicher Sachverständiger, zunächst über viele Jahre als Geschäftsführer einer mittelständischen Ingenieurgesellschaft und dann als Inhaber der "Sindermann | Baubetriebsberatung (S|BB)". Herr Prof. Dr.-Ing. Sindermann hat eine Professur für Bauprojektmanagement an der IU Fernstudium inne, wo seine Lehrschwerpunkte im Vergabe- und Vertragsmanagement, der Kosten- und Terminplanung sowie der Baukalkulation liegen.
Im Rahmen seiner Praxisprojekte berät Herr Prof. Dr. Sindermann Auftraggeber und Auftragnehmer von Bauprojekten in baubetrieblichen Fragen und ist als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Baupreisermittlung und Abrechnung im Hoch- und Ingenieurbau sowie Bauablaufstörungen für Gerichte und zudem zwischen den Vertragspartnern vermittelnd tätig.
Neben zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema Vertrags- und Nachtragsmanagement gab er zuletzt das Fachbuch "Anti-Claim-Management - Baubetrieblich und baurechtlich optimierte Projektrealisierung" heraus.
Architektur- und Planungsbüros prüfen im Rahmen ihrer Honorarverträge häufig die Nachträge der ausführenden Unternehmen. Allerdings ist die Nachtragsprüfung bei Bauverträgen ein komplexes Themengebiet, in dem nicht nur verschiedene Ermittlungswege, sondern auch bestimmte Prüfgrundsätze zu beachten sind.
Deshalb gibt der erste Teil des Seminars zunächst einen Überblick über die verschiedenen Ermittlungswege einer Nachtragsvergütung und erläutert dann die relevanten Grundsätze der Nachtragsprüfung.
Während der Abwicklung eines Bauprojekts ändert sich häufig auch der Honoraranspruch aus dem ursprünglichen Architekten- bzw. Ingenieurvertrag. Dann stellt sich für Architektur- und Planungsbüros die Frage, ob und inwieweit eigene Honorarnachträge geltend gemacht werden können. Anders als Nachträge bei Bauverträgen werden Planernachträge, insbesondere mit Projektzeitbezug, eher selten gestellt – überwiegend wegen Unsicherheit und mangelnder Kenntnis.
Der zweite Teil des Seminars erläutert deshalb die rechtlichen Grundlagen und Ermittlungswege für die schlüssige Darstellung von zusätzlichen Honoraransprüchen.
In beiden Seminarteilen werden praktische Beispiele zur Veranschaulichung der Zusammenhänge vorgestellt und besprochen.
Ziel der Weiterbildung
Das Seminar vermittelt anschaulich, wie Nachträge bei Bauverträgen effizient geprüft und Planernachträge schlüssig gestellt werden können. Dies hilft Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, unberechtigte Nachträge abzuwehren und eigene Honoraransprüche zu sichern.
Hinweis
Das Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW anerkannt.
Diese Veranstaltung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort- /Weiterbildung mit einem Umfang von 8 Unterrichtsstunden für Mitglieder und Architekten/Stadtplaner im Praktikum für alle Fachrichtungen anerkannt.
Seit über 65 Jahren gehört die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – zu Deutschlands größten Weiterbildungs-Anbietern für berufliche und berufsvorbereitende Qualifizierung im technischen Umfeld. Unser Ziel ist Ihr Erfolg. Egal ob Seminar, Zertifikatslehrgang oder Fachtagung, unsere Veranstaltungen sind stets abgestimmt auf die Bedürfnisse von Ingenieuren sowie Fach- und Führungskräften aus technisch geprägten Unternehmen. Dabei können Sie sich stets zu 100 Prozent auf die Qualität unserer Angebote verlassen. Warum das so ist?
Mittwoch, 15. Oktober 2025
9.00 bis 12.15 und 13.15 bis 16.30 Uhr
Inhalte:
Nachträge der Auftragnehmer prüfen
- die Ermittlungswege für die Prüfung von Sachnachträgen von ausführenden Unternehmen
- Grundsätze der Nachtragsprüfung: Wann ist ein Nachtrag prüfbar? Wann ist ein Nachtrag schlüssig?
- die Bedeutung der Urkalkulation für die Nachtragsprüfung
- Darlegungsanforderungen für die tatsächlich erforderlichen Kosten unter Berücksichtigung (angemessener) Zuschläge
- Mitwirkungspflicht der Planer bei der Prüfung von Bauzeitnachträgen?
eigene Nachträge schlüssig stellen
- Grundlagen für eigene Nachträge unter Berücksichtigung schuldrechtlicher, honorarrechtlicher und vertraglicher Regelungen
- Ansprüche des Planers wegen verlängertem oder gestörtem Planungs- oder Überwachungsablauf
- Ermittlungswege der Anspruchsdarlegung
Ablauf:
09:00 – 10:30 Uhr
Grundlagen der Nachtragsprüfung bei Bauverträgen (T. Sindermann, B. Münch)
- Einstieg: Praxisbeispiele zur gemeinsamen Erörterung
- rechtliche Grundlagen
- baubetriebliche Grundlagen, Urkalkulation
10:45 – 12:15 Uhr
Die Ermittlungswege für die Nachtragsvergütung (T. Sindermann, B. Münch)
- vorkalkulatorische Preisfortschreibung
- tatsächlich erforderliche Kosten
- angemessene Zuschläge
13:15 – 14:45 Uhr
Eigene Nachträge des Planers (B. Münch, T. Sindermann)
- geschuldetes Planungssoll
- Mehrleistung oder geschuldete Anpassung der Planung
- Anordnungsrecht und Vergütungspflicht des Auftraggebers
- Ermittlung des Mehrhonorars
- vertragliche Anknüpfungspunkte und Regelungsmechanismen für die Geltendmachung von Mehrleistungsansprüchen
15:00 – 16:30 Uhr
Anregungen für die Vertragsgestaltung (B. Münch, T. Sindermann)
- verlängerte oder gestörte Planungs-, Objektüberwachungszeit
- gesetzliche Grundlagen
- Ermittlung des Mehrhonorars
- vertragliche Möglichkeiten zur Regelung von Ansprüchen wegen Projektlaufzeitverlängerungen
Architektur- und Planungsbüros, Generalplaner, Projektsteuerer, Generalunternehmer sowie Projektleiter privater und öffentlicher Auftraggeber
Die Teilnahme beinhaltet ausführliche Unterlagen.
Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt:
620,00 €
(MwSt.-frei)
Fördermöglichkeiten:
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Die Vorstellungsrunde war ok, hat aber in der Summe 40 min gedauert und war daher etwas lang. Das hätte besser mit Inhalten gefüllt werden können.
Für mich selbst war der Grundlagenblock (wie ist ein EP aufgebaut) etwas lang, da ich davon ausgehe, dass schon rudimentäres Wissen über die Kalkulation bzw. EP Zusammenstellung da ist. Generell muss man natürlich auf die Grundlagen und Definitionen eingehen um eine Gesprächsbasis zu haben.
Die Beispiele waren gut nachvollziehbar gewählt und erklärt.
Ich hätte mir den letzten Block zu Nachträgen der Planungsbüros etwas ausführlicher bzw. länger gewünscht.
Das Seminar hat mir aber auf jeden Fall geholfen.
Sehr geehrte Frau Janzen,
vielen Dank für Ihr ausführliches und konstruktives Feedback. Wir haben Ihre Anregung an den Veranstaltungsleiter weitergegeben und werden versuchen, die Zeitaufteilung bei den Inhalten zu optimieren.
Wir hoffen, Sie schon bald wieder an der Akademie begrüßen zu dürfen.
Ihr Team der TAE