Nachträge durch bauzeitbedingte Mehrkosten
Ansprüche erkennen, dokumentieren, prüfen, berechnen
Nachträge durch bauzeitbedingte Mehrkosten
Die nachfolgenden Informationen beziehen sich auf die zuletzt stattgefundene Veranstaltung. Ein neuer Termin für diesen Kurs ist bereits in Planung. Gerne benachrichtigen wir Sie per E-Mail, sobald der neue Termin feststeht.
Terminbenachrichtigung erhaltenAdreon P. Leipold, B. Eng, LL. M.
DVP-zertifizierter Projektsteuerer, Sachverständiger für Baupreisermittlung und Bauablaufstörungen, Autor zu Standardwerken im WEKA-Verlag.
Mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Projektsteuerung und Oberbauleitung von Großprojekten (20 – 80 Mio. €) von öffentlichen und privaten Bauherren.
Die Gründe für Bauablaufstörungen sind zahlreich. Die hieraus entstehenden Kosten werden baubegleitend zum Streitpunkt der baubeteiligten Parteien und wirken sich ohne eine gütliche Einigung auf den weiteren Bauablauf negativ aus.
Aufgrund oftmals überzogen hoher und unbelegter Forderungen des Auftragnehmers wird es insbesondere dem öffentlichen Auftraggeber zunehmend erschwert, sich außergerichtlich zu einigen. Für die Beilegung etwaiger Streitigkeiten sind objektive Bewertungskriterien erforderlich, welche den Ansprüchen der aktuellen Rechtsprechung gehorchen und in Dokumentation und Prüfung einen Entschädigungsanspruch nachprüfbar belegen.
Ziel der Weiterbildung
Auftragnehmende und Auftraggebende lernen anhand von Arbeitsvorlagen zu Urkalkulation und Ablaufdokumentation die Anforderungen an die Erstellung und Prüfung von Ansprüchen aus gestörter Bauzeit gem. § 642 BGB und auf Basis der aktuellen Rechtsprechung kennen.
Dadurch werden sie in die Lage versetzt, ihre Ansprüche auskömmlich zu dokumentieren bzw. deren Dokumentation revisionssicher zu prüfen. Zudem werden alternative Einigungsmöglichkeiten über die Anspruchsgrundlagen gem. § 2 Abs. 5, 6 VOB/B (Änderung der Bauumstände) sowie gem. § 313 BGB (Störung der Geschäftsgrundlage) erläutert.
Weitere Ziele der Weiterbildung:
- Grundsätze der aktuellen Rechtsprechung kennen
- Terminplanung anhand praktischer Beispiele
- Bauzeitverlängerung bzw. -verschiebung dokumentieren
- adäquat-kausalen Nachweis einer Bauablauf-Störung führen
- baubetriebliche Berechnungsmethoden bestimmen
- Ansprüche der Höhe nach begründen
Hinweis
Das Seminar ist gemäß der Fortbildungsordnung der Ingenieurkammer Baden-Württemberg und der Ingenieurkammer-Bau NRW (mit 8 Unterrichtseinheiten) anerkannt.
Diese Veranstaltung wird von der Architektenkammer Baden-Württemberg als Fort- /Weiterbildung mit einem Umfang von 8 Unterrichtsstunden für Mitglieder und Architekten/Stadtplaner im Praktikum für die Fachrichtungen Architektur, Landschaftsarchitektur und Innenarchitektur anerkannt.
Seit über 65 Jahren gehört die Technische Akademie Esslingen (TAE) mit Sitz in Ostfildern – nahe der Landeshauptstadt Stuttgart – zu Deutschlands größten Weiterbildungs-Anbietern für berufliche und berufsvorbereitende Qualifizierung im technischen Umfeld. Unser Ziel ist Ihr Erfolg. Egal ob Seminar, Zertifikatslehrgang oder Fachtagung, unsere Veranstaltungen sind stets abgestimmt auf die Bedürfnisse von Ingenieuren sowie Fach- und Führungskräften aus technisch geprägten Unternehmen. Dabei können Sie sich stets zu 100 Prozent auf die Qualität unserer Angebote verlassen. Warum das so ist?
09:00 – 10:30 Uhr
01 – Anspruchsmöglichkeiten aus geänderten Bauzeiten
- Entschädigungsanspruch gem. § 642 BGB
- Geänderte Bauumstände gem. § 2 Abs. 5 VOB/B
- Schadensersatzansprüche gem. § 6 Abs. 6 VOB/B
- Anwendung der Grundlagen auf den Vertragsfall und deren inhaltliche Begründung
10:30 – 10:45 Uhr Kaffeepause
10:45 – 12:15 Uhr
02 – erforderliche Dokumentation für Bauzeitbedingte Ansprüche
- Aufbau der Behinderungs-, Bedenken-, Mehrkostenanzeigen
- Baubegleitende Ordnerstruktur für Nachweisführung der Einflüsse auf die Bauzeit
- Nachweisdokumente, welche den störungsmodifizierten Bauablauf stützen
12:15 – 13:15 Uhr Mittagspause
13:15 – 14:45 Uhr
03 – Gestaltung eines adäquat kausalen Terminplanungsnachweises
- Grundlagen Terminplanung und Abhängigkeitsbeziehungen
- Aufbau eines SOLL-Bauablauf-Terminplans
- Einarbeitung von Einflüssen, Störungen, Unterbrechungen, Nachtragsleistungen
- Erzeugen eines rechnerisch begründeten Terminplans unter Berücksichtigung der Störungen, Behinderungen
- Dokumentation des tatsächlichen IST-Bauablauf-Terminplans
- Ausweis des „kritischen Wegs“
14:45 – 15:00 Uhr Kaffeepause
15:00 – 16:30 Uhr
04 – Baubetriebliche Berechnung des Entschädigungsanspruchs gem. § 642 BGB
- Die „angemessene Entschädigung“ für gestörte Bauabläufe gem. Rechtsprechung
- Nachweismethode zur Berechnung des entstandenen Overhead-Schadens
- Nachweismethode zur Berechnung der ersatzlosen Vorhaltung für Gerätekosten bzw. Baustelleneinrichtung
- Nachweismethode zur Berechnung der Produktivitätsverluste z. B. durch Sprungmontagen
05 – Alternative Berechnungsmethoden zum „großen Nachweis“ gem. § 2 Abs. 5 VOB/B
- Grundlagen der Urkalkulationspreise
- Mehrkosten aus gestiegenen Löhnen, Material nachweisen
- Löhne für Baukalkulator, Bauleiter, Projektleiter fortschreiben
- Vereinbarung neuer Bauzeiten
- Alternativen zu einer Verhandlungslösung angepasster Kosten für Unternehmer
Das Seminar richtet sich an alle technischen und kaufmännischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von privaten und öffentlichen Auftraggebern, bauausführenden Unternehmen, Projektsteuerern und bauüberwachenden Ingenieur- und Architekturbüros, die in ihrer praktischen Tätigkeit mit der Aufstellung und Bewertung von Forderungen aus Bauablaufstörungen und verlängerten Bauzeiten sowie hieraus resultierenden finanziellen Ansprüchen zu tun haben.
Die Teilnahme beinhaltet ausführliche Unterlagen.
Preis:
Die Teilnahmegebühr beträgt:
590,00 €
(MwSt.-frei)
Fördermöglichkeiten:
Für den aktuellen Veranstaltungstermin steht Ihnen die ESF-Fachkursförderung leider nicht zur Verfügung.
Für alle weiteren Termine erkundigen Sie sich bitte vorab bei unserer Anmeldung.
Andere Bundesland-spezifische Fördermöglichkeiten finden Sie hier.
Inhouse Durchführung:
Sie möchten diese Veranstaltung firmenintern bei Ihnen vor Ort durchführen? Dann fragen Sie jetzt ein individuelles Inhouse-Training an.
Ihr Ansprechpartner für die Veranstaltung
Sollte ich dieses Seminar nochmal buchen, würde ich zu einer Präsenz Veranstaltung tendieren. Es fehlte leider an Interaktion, wovon ein Seminar oftmals lebt und lebendig ist. Trotzdem war der Dozent sehr bemüht auf Fragen einzugehen und die Teilnehmer einzubeziehen.
Das schnelle hin- und herwechseln zwischen VOB und BGB war mir persönlich etwas zu schnell, da ich die einzelnen Paragraphen nicht im Detail kenne. Es waren sehr viele Informationen, welche ich mir im Nachgang zum Seminar nochmals anschauen werde. Es ist sicherlich hilfreich, sich auf das Seminar vorzubereiten und tiefer in die Materie einzusteigen.
Sehr geehrte/r Teilnehmende/r,
vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback. Es tut uns leid zu hören, dass Ihnen die Interaktion während des Seminars gefehlt hat. Gerade der Austausch und die Dynamik sind wichtige Aspekte, die wir bei zukünftigen Veranstaltungen – auch online – verstärkt fördern möchten. Sollte es die Möglichkeit geben, Sie bei einer Präsenzveranstaltung begrüßen zu dürfen, freuen wir uns darauf, Ihnen dieses Erlebnis zu bieten.
Zusätzlich werden wir darauf achten, künftig ein etwas langsameres Tempo anzusetzen und die Inhalte noch klarer zu strukturieren, um auch Teilnehmer ohne tiefere Vorkenntnisse besser abzuholen. Ihr Ansatz, sich im Nachgang mit den Seminarinhalten auseinanderzusetzen, ist auf jeden Fall sinnvoll, und wir empfehlen gerne passendes Begleitmaterial.
Ihr Team der TAE